Benedict Wells
Diogenes, 2018
13,00 EUR
ISBN: 978-3-257-24444-1
355 Seiten
Kann man die Vergangenheit ändern?
“Aber du bist schuld daran, was diese Dinge mit dir machen. Du allein trägst die Verantwortung für dich und dein Leben. Und wenn du nur tust, was du immer getan hast, wirst du auch nur bekommen, was du immer bekommen hast.”
Jules erzählt uns seine Geschichte. Er und seine Geschwister Marty und Liz verlieren ihre Eltern bei einem tödlichen Verkehrsunfall. Jules ist mit gerade einmal 10 Jahren der jüngste der drei. Sie kommen auf ein Internat und verlieren sich ein Stück. Die Jahre der Kindheit und der Jugend ist für alle eine Suche nach sich selbst und der Versuch, den Verlust zu verarbeiten. Keiner hat es einfach, jeder findet einen anderen Weg, mit diesem Schicksalsschlag umzugehen.
Für Jules nimmt seine Schulfreundin Alva einen sehr wichtigen Platz in seinem Leben ein. Wie wichtig kann er selbst noch gar nicht deuten. Als sie sich nach Jahren wieder treffen, ist diese alte Verbundenheit sofort wieder zu spüren. Unter außergewöhnlichen Umständen leben Sie zusammen und finden auf einer ganz neuen Art und Weise zusammen. Und obwohl beide jung sind, ist es als Leser erschreckend zu sehen, wie ihnen die Zeit davon läuft beziehungsweise davon gelaufen ist. Der erwachsene Jules muss sich wieder mit den Ängsten des jungen Jules auseinandersetzen: Das Leben ist kein “Nullsummenspiel”.
“Am wichtigsten ist, dass du deinen wahren Freund findest (...). (...)Dein wahrer Freund ist jemand, der immer da ist, der dein ganzes Leben an deiner Seite geht. Du musst ihn finden, das ist wichtiger als alles, auch als die Liebe. Denn die Liebe kann vergehen.”
Vom Ende der Einsamkeit zeigt uns, wie drei Geschwister mit ihrem Verlust umgehen, erwachsen werden und versuchen sich mit ihren eigenen Schicksalen auseinanderzusetzen. Es gibt Mut, aber es erzählt eben auch von den schwierigen Zeiten des Lebens, vom Trauern, von unseren Fehlbarkeiten als Menschen und dem Gefühl ein Leben zu leben, das man so doch gar nicht wollte.
Ein Buch, das in sich selbst die Literatur liebt und lebt!
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