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Ein wenig Leben

Aktualisiert: 24. Apr. 2022

Hanya Yanagihara


Piper, 2020 (7. Auflage)


16,00 EUR


ISBN: 978-3-492-30870-0


956 Seiten


“Dinge gehen kaputt, und manchmal können sie wieder repariert werden, und meistens stellt man fest, dass das Leben, egal was zerstört wurde, einen Weg findet, den Verlust wieder gutzumachen, manchmal auf ganz wunderbare Weise.”


Nach meinem letzten Buch, das an einem einzigen Tag spielt, war ich nun in einem Roman regelrecht gefangen, der über drei Jahrzehnte spielt. Das erste Mal seit Langem, dass ich parallel kein anderes Buch lesen konnte. Auf knapp 1.000 Seiten begleiten wir Malcom, JB, Willem und Jude durch ihre lebenslange Freundschaft. Ab der ersten Seite merken wir, dass ganz viel von Grund auf falsch ist und falsch lief. Und wir haben auch eine große Liebesgeschicht vor uns. Viel mehr möchte ich zu der Handlung gar nicht sagen, da man entweder zu viel verrät oder aber dem Ganzen gefühlt nicht gerecht werden würde.


Es passiert so viel und wir werden immer wieder in neue Erlebnisse gestoßen, und dennoch bleiben wir still und ohne Worte am Ende des Buches zurück.


Ich habe mich noch nie so lange mit dem Thema Schmerz und Verzeihung beschäftigt wie in den vergangenen Wochen. Insbesondere vor den Charakteren von Willem und Jude habe ich großen Respekt. So uneingeschränkt über Jahrzehnte zueinanderzustehen, sich immer wieder zu verzeihen, sich weiterzuentwickeln und sich ständig neu zu akzeptieren. lässt einen selbst reflektieren.


Über @zeilenverliebt bin ich im letzten Jahr auf das Buch aufmerksam geworden und habe es lange vor mir hergeschoben. Der Respekt, das Buch zur Hand zu nehmen, war groß, nachdem man einige Meinungen und Kommentare gelesen hatte. Es war ein sehr zerstörendes und aufwühlendes Leseerlebnis. Emotional und intensiv. “Ein wenig Leben” macht beim Lesen traurig, fordert den Leser heraus und man muss immer wieder weit über seine Grenzen hinausgehen. Dennoch ist es weder finster noch bedrohlich geschrieben.


Eine Geschichte über Freundschaft, die das beste im Menschen aufzeigt und zugleich die dunkelsten Seiten der Menschen detailliert beleuchtet.


“(...) so als wollte sein Leben ihn um Verzeihung bitten, als wollte es Schätze vor ihm auftürmen, ihm mit allem überhäufen was schön und wunderbar war und was er sich erhofft hatte, damit er ihm nicht grollte, ihm erlaubte, ihn weiter voranzutragen.”



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