von Priscilla Morris
Anfang April 1992 begann die Belagerung der Stadt Sarajevo. Die Belagerung gilt als zentrales Ereignis im Bosnienkrieg, die auf die Unabhängigkeitserklärung von Bosnien Herzegowina mit seiner Hauptstadt Sarajevo und Jugoslawien folgte. Die Belagerung hielt knapp 4 Jahre an.
In ihrem Debütroman nimmt Morris uns mit zurück in die Zeit des ersten Jahres der Belagerung in Sarajevo: Zora, Künstlerin und Lehrerin, lebt gemeinsam mit ihrem Mann in der Stadt und kümmert sich um ihre Mutter. Als die Blockaden zunehmen und die Situation immer gefährlich wird und den Gesundheitszustand ihrer Mutter bedroht, schickt sie sie gemeinsam mit ihrem Mann zu ihrer Tochter, die in England lebt. Zora bleibt alleine zurück.
Während die Stadt und Zoras Lebensalltag nach und nach zusammenbrechen, versucht sie Kraft und Hoffnung in der Kunst zu finden. Während der kommenden vier Jahreszeiten sind Zora und ihre FreundInnen immer wieder dazu gezwungen von vorne anzufangen und irgendwie zu überleben. Sie bilden eine Gemeinschaft, die allem Zerfall standhält, sich gegenseitig Hoffnung schenken und abgeschottet von der Außenwelt, versuchen das Leben & die Menschlichkeit aufrecht zuerhalten. Tag für Tag.
Black Butterflies steht für mich ganz oben auf der Shortlist des Women's Prize For Fiction 2023. Morris erzählt die bewegende Geschichte von Zora, deren Schicksale für so viele Menschen steht, authentisch und mit viel Emphatie.
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